Cochrane Reviews / Kommentare

Kapitel 14: Zwangsstörungen

 



Medikamentöse Behandlung:
 

20.12.2006:

EBM Im Rahmen einer Metaanalyse wurde überprüft, ob sich der Kurzzeitverlauf (mittlere Beobachtungsdauer: 7 Wochen) von Non-Respondern (in der Regel SRIs), durch die zusätzlich Verabreichung eines Psychopharmakons aus einer anderen Medikamentenklasse günstig beeinflussen lässt. Die Zwangssymptomatik ließ sich durch die zusätzliche Verabreichung eines Antipsychotikums günstig beeinflussen, Lithium hingegen erbrachte keinen zusätzlichen Benefit. Die mit einem Antipsychotikum behandelten Patienten wiesen vergleichbare Abbruchraten auf wie die Placebo-Kontrollgruppe, beklagten jedoch häufiger Schläfrigkeit und Sedierung (Evidenzstufe 1a: Ipser et al. 2006, Cochrane Review). Aufgrund des geringen Stichprobenumfanges sind diese ermutigenden Befunde jedoch durch neuere Studien mit längerem Beobachtungsintervall abzusichern.



Psychotherapeutische Behandlung:
 

20.12.2006:

EBM Einem neuen Review (Evidenzstufe 1a: Gava et al. 2007, Cochrane Review) zufolge lässt sich - im Vergleich zu einer Warteliste-Gruppe - die Zwangssymptomatik durch kognitive Verhaltenstherapie (KVT) wirksam reduzieren, wobei eine medikamentöse Therapie für die Psychotherapie- und die Kontrollgruppe kein Ausschlusskriterium darstellte. Einschränkend muss auf die geringe Fallzahl sowie die in der Regel nur kurze Beobachtungszeit der Studien - zwischen 6 und 20 Wochen - verwiesen werden. In Ermangelung von randomisierten, kontrollierten Studien lassen sich zur Wirksamkeit psychodynamischer oder klientenzentrierter Psychotherapie keine Aussagen machen.


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